Kiwaner im Goldrausch

Für den unentgeltlichen Arbeitseinsatz des Kiwanis Clubs Zug-Ennetsee bedankte sich die Familie Mehr-Mehr mit einem Helferfest. Dabei gab es zwei Überraschungen.

Peter Helfenstein

Kiwaner im Goldrausch

Niklaus Mehr (rechts) dankt Kurt Erni für die geleistete Arbeit sowie die finanzielle Unterstützung. Freude herrscht auch bei Gemeindepräsident Beat Thalmann (ganz links) und Gemeinderat Urs Kiener.

Bild Peter Helfenstein

An zwei Samstagen Ende März und anfangs April ging‘s dank den Kiwanern mit dem Umbau der Scheune der Familie Mehr-Mehr, Unter-Hickern, einen grossen Schritt vorwärts. Für diesen selbstlosen Arbeitseinsatz bedankte sich die Familie Mehr bei den Beteiligten mit einer Einladung zu einem Helferfest.

Nachhaltige Modernisierung des Stalls
Am Samstag, 2. Juli 2011, hiess Urs Kiener, der den Arbeitseinsatz koordinierte, die Eingeladenen im Namen der Familie Mehr auf dem Hof Unter-Hickern herzlich willkommen. Er begrüsste nebst den Kiwanern mit ihren Gattinnen, den gesamten Gemeinderat von Hergiswil sowie Alois Hodel, Präsident des Solidaritätsfonds Luzerner Bergbevölkerung und Kurt Marti, der zuständig für Lagereinsätze ist. Kiener erklärte, dass sich Niklaus Mehr gezwungen sah, nach einer Lösung zu suchen, die ihm half, die Stallarbeiten zu vereinfachen. Mit einem grossen Dank an alle Beteiligten schloss Kiener seine Ausführungen mit folgenden Worten ab: «Es ist nicht selbstverständlich, dass sich heute Menschen für eine Bergbauernfamilie einsetzen. Der Stallumbau konnte unfallfrei und zur vollsten Zufriedenheit der Kühe und Kälber abgeschlossen werden.»

Bessere Perspektiven ermöglicht
Der neue Präsident des Solidaritätsfonds Luzerner Bergbevölkerung, Alois Hodel aus Egolzwil, bezeichnete «Dienen» gegenüber Mitmenschen als das Vornehmste. Er gab zu bedenken, dass sich die Gesellschaft immer mehr von der Urproduktion entfernt. Im Namen des Solidaritätsfonds dankte Hodel den Mitgliedern des Kiwanis Clubs, dass sie der Familie Mehr mit ihrem Einsatz bessere Perspektiven ermöglicht haben. Zu diesen besseren Perspektiven hat der Solidaritätsfonds mit einer finanziellen Beteiligung am Scheunenumbau beigetragen.

Arbeitseinsatz und finanzielle Unterstützung
Kurt Erni, der sein letztes Projekt als Chairman Social Activity des Clubs leitete, dankte seinerseits für die Einladung. Der Kiwanis Club kam nicht mit leeren Händen. Einerseits wurde an diesem denkwürdigen Tag der Familie Mehr ein namhafter Betrag auf ihr Baukonto bei der Raiffeisenbank überwiesen, andererseits durfte Urs Kiener in Würdigung seines besonders grossen Einsatzes 1 000 Franken entgegennehmen, die er für soziale Zwecke der Gemeinde Hergiswil verwenden darf. Gerührt und von Herzen dankte Niklaus Mehr allen, die auf seinem Hof gearbeitet haben und für die grosszügige finanzielle Unterstützung.
Beat Thalmann dankte ebenfalls dem Kiwanis Club und dem Solidaritätsfonds für ihre Hilfe. Er wies darauf hin, dass die meisten von den 168 Landwirten in Hergiswil nicht mehr Vollerwerbslandwirte seien. Im Weiteren sagte er, dass die Zuger indirekt durch den Schweizer Finanzausgleich auch an das 107 Kilometer lange Güterstrassennetz von Hergiswil zahlen würden. Nun können die anwesenden Zuger auch sehen, wohin das Geld fliesst.

Stippvisite in der Luchsern
Nach der Besichtigung des Stalls und einem Apéro wurde in die Luchsern disloziert. Dort stattete die illustre Schar der Familie Markus Flückiger und Vreny Amstutz einen Besuch ab. Bei dieser Gelegenheit erklärte Markus Flückiger, wie froh er und seine Frau um den Arbeitseinsatz der Kiwaner vor drei Jahren seien. Sie hätten sich in der neuen Scheune gut eingearbeitet und auch den Kühen gefalle der neue Stall. Bei einem feinen Zobig, offeriert von Markus Flückiger und Vreny Amstutz, wurden Erinnerungen an die damaligen Arbeiten aufgefrischt.

Zwei gelungene Überraschungen
Auf dem Rückweg empfing Profi-Goldwäscher Toni Obertüfer die fröhliche Schar zum Goldwaschen in der Enziwigger. Die hochkarätigen Goldplättchen, welche die Zuger nach Zug entführten, werden die Hergiswiler wohl nicht vermissen. Im Anschluss an das Goldwaschen folgte die erste Überraschung. Bei der Halle von Fredy Achermann warteten Anton Mehr aus Willisau und Hans Wüest aus Fischbach, beide Mitglieder der Rössligemeinschaft Willisau, mit ihren Pferden und Wagen, um die Zuger samt ihrem Gold durchs Dorf über die Mörisegg zum Buacher zu kutschieren. Nach der abwechslungsreichen Rösslifahrt genossen die Teilnehmenden zum Ausklang des interessanten Nachmittags ein feines Nachtessen. Und schon wieder gabs Gold, nicht zum Essen, aber zum Hören. Zur Unterhaltung spielte nämlich die Blaskapelle Napfgold. Das war die zweite Überraschung. Toni Obertüfer überreichte zwischen Hauptgang und Dessert jedem Goldwäscher und jeder Goldwäscherin das begehrte Goldwäscher-Diplom. Wer weiss, vielleicht kehrt der eine oder andere Kiwaner wieder einmal nach Hergiswil zurück, um sich auf der Unter-Hickern oder in der Luchsern ein «Kaffi Luz» zu genehmigen. Willkommen sind sie auf jeden Fall.