Der Kampf um den begehrten Eichenlaubkranz

Am Sonntag, 26. September, fand in Hergiswil die 43. Schweizerische Holzspaltmeisterschaft statt. Das Spezielle an dieser Veranstaltung: Die Gastgeber der Napfholzspalter griffen gleich selbst zur Axt, um im Wettbewerb vorne mitzumischen. Bei idealen Wetterbedingungen genossen 12 Teilnehmerinnen und 62 Teilnehmer sowie ein stattliches Publikum einen grandiosen Tag.

Peter Helfenstein

Wettkampfmässiges Holzspalten ist kein direkter Kampf mit einem Gegner, sondern ein Kampf gegen die Uhr. Deshalb befinden sich die Teilnehmenden schön nebeneinander in je einer Maschendrahtbox und spalten Holz, was das Zeug hält. Allerdings wird nicht einfach nur wild drauflos gehauen: Zur Vorbereitung gehört, dass je vier tannige und buchige Rundhölzer von 25 Zentimetern Länge (bei den Damen und Juniorinnen/Junioren je drei Rundhölzer) auf ihre Beschaffenheit überprüft und auf den Boden gestellt werden. Nach dem Glockenzeichen und dem Glückwunsch «Gut Holz» des Speakers kann es losgehen: Stoppuhr in Gang setzen, jedes Rundholz in vier Teile spalten, Axt wieder in den Stock schlagen, die 32 Stücke in den Harass versorgen und die Uhr eigenhändig stoppen.

Ernst Flückiger schaffte es beim zweiten Durchgang auf den exzellenten 4. Schlussrang.

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Tolle Ränge für die Napfholzspalter
Die Organisatoren hatten Wetterglück. Die Temperaturen waren den ganzen Tag ideal und Petrus war wahrscheinlich auch ein Holzspalter, denn es fiel kein Tropfen Regen. Das war auch den Zuschauerinnen und Zuschauern recht, welche die Wettkämpfer lautstark anfeuerten. Bereits beim ersten Durchgang am Vormittag wurde um jede Sekunde gekämpft. Der zweite Durchgang am Nachmittag versprach spannenden Sport. Der Sieg bei der Kategorie «Herren» ging mit einer Gesamtschlusszeit von 1:43,11 an den bereits nach dem ersten Durchgang führenden Jakob Herger jun. aus Flüelen.
Mächtig aufdrehen konnte der Hergiswiler Napfholzspalter Ernst Flückiger. Er verbesserte sich vom 11. Zwischenauf den 4. Schlussrang. Der Altmeister Erwin Lustenberger realisierte im zweiten Durchgang der Kategorie «Senioren» Bestzeit und verbesserte sich damit vom 8. Zwischenrang auf den hervorragenden 4. Platz. Bei den Damen erkämpfte sich Julia Schärer, welche den Napfholzpaltern angehört, den beachtenswerten 3. Rang. Und dann gab es gar einen Sieg für die Napfholzspalter. Der Enkel von Erwin Lustenberger, Sascha Lustenberger, setzte sich mit der Gesamtzeit von 2:14,02 an die Spitze der Kategorie «Junioren/Juniorinnen».

Erwin Lustenberger zählt nach wie vor zu den schlagkräftigsten Napfholzspaltern.

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Fast die Hälfte kriegte einen Eichenlaubkranz
Der Speaker Bruno Rölli gab bei der Rangverkündigung bekannt, dass das zu schätzende Schwein 42.351 Kilogramm wog. Der glückliche Gewinner des Schätzspiels aus Nebikon lag nur gerade 26 Gramm daneben. Zusätzlich gewannen neun weitere Personen einen Preis. Auch bei einer Tombola gab es schöne Prämien zu gewinnen. Weil die Teilnehmerzahl eher klein war, wurde rund die Hälfte der Teilnehmenden mit einem Eichenlaubkranz geehrt. Den Napfholzspaltern ist es gelungen, einen sehr attraktiven Gabentempel zu präsentieren, sodass kein Spalter mit leeren Händen nach Hause gehen musste. Der Sieger der Kategorie «Senioren», der bärenstarke Leo Spichtig, hätte es nicht besser sagen können: «Die Organisation und Durchführung des Anlasses der Hergiswiler Napfholzspalter war grossartig.»

Am Nachmittag zeigte sich gar die Sonne.

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Aus der Rangliste (Die drei Erstplatzierten sowie die Napfholzspalter)

Junioren/Juniorinnen: 1. Sascha Lustenberger, Hergiswil; 2. Michi Blättler, Kerns; 3. Sven Lustenberger, Hergiswil
Damen: 1. Margrit Ziegler-Herger, Flüelen; 2. Julia Mathys, Dürrenroth; 3. Julia Schäfer, Staldenried
Senioren: 1. Leo Spichtig, Sarnen; 2. Konrad Reichlin, Muotathal; 3. Hanspeter Studhalter, Horw; 4. Erwin Lusten­berger, Hergiswil; 6. Vincenz Lustenberger, Hergiswil; 12. Peter Odermatt, Rohrmatt; 20. Josef Lustenberger, Hergiswil
Herren: 1. Jakob Herger jun., Flüelen; 2. Alois Durrer, Kerns; 3. Ruedi Durrer, Kerns; 4. Ernst Flückiger, Hergiswil; 9. Walter Kur­mann, Hergiswil; 12. Michael Kurmann, Hergiswil; 16. Andreas Kurmann, Hergiswil